Mittwoch, 25. Februar 2009

Göteborg Majorna OK - mein neuer schwedischer Verein

Ein Bericht über Klubhüttenkommunismus, Nacht-freaks und unser Trainingslager...

Am Mittwoch, gleich einen Tag nach der Ankunft aus Spanien war es so weit: Wolfi und ich flogen zu unserem ersten Trainingslager mit unserem neuen Verein Göteborg Majorna OK. Es sollte bis Montag dauern und wir den Klub kennenlernen, sowie natürlich fleißig in den schwedischen Wäldern zu trainieren.

Gleich am ersten Abend stand ein Nachttraining auf der JWOC-Staffelkarte am Programm.
Wie vorher besprochen begannen wir das Training mit "Just slow speed" in der Gruppe, aber nach und nach wurden wir immer schneller. Irgendwann war es Wolfi und mir dann zu viel, und wir entschieden, den 10. Posten ohne Gruppe zu laufen, auch um einmal mit nur einer "normalen" Stirnlampe den Weg zu finden.
->Karte

So kehrten wir wieder in die Klubhütte auf Skatas zurück, unsere Bleibe während dieses Göteborg Trainingslagers. Wolfi und ich zogen Resumee: Es hatte den Anschein als hätten immer nur ein paar aus der Gruppe orientiert und manche nur hinterhergelaufen. Auch ich konnte wegen des sich steigerndem Tempos nicht immer alles mitlesen (siehe Karte). Aber OK, Ziel des Trainings war es ja auch, ins Laufen im Dunkeln mit Karte und Stirnlampe hineinzukommen, also kann man das vielleicht akzeptieren. Und die Temposteigerung war auch nicht ganz normal. Man merkte schon, wie einige aus der Gruppe nicht mehr mithalten konnten...; Die Schweden meinten dazu nur: "You know, there is snow, a map and the group - you get carried away". Hm
Der nächste Tag begann sehr früh mit einem Routenwahltraining in beinahe kontinentalem Gelände, früh deshalb, damit die Arbeitenden vor ihrem Job noch trainieren konnten - freaky. Nachmittags setzten Wolfi und ich mit Klopapierstreifen dem jeweils anderen eine ca. 4km-Schleife auf Skatas. Am Abend war dann Ungdoms-Nachttraining (Jugend), und irrsinnig viele Leute kamen in die Klubhütte. Wir schafften es nicht wirklich uns bei allen vorzustellen, aber das spielte ja auch keine Rolle. Jedenfalls ist es in Schweden anscheinend üblich, das in der Klubhütte alles jedem gehört. Unsere Vorräte wurden teilweise einfach in ihre Jause miteinbezogen und genussvoll verzehrt. Aber eigentlich ist das eh verständlich, weil die denken ja nicht, dass wir unsere Sachen da reinlegen.
-> Karte VM (Norra Bergsjön) // Karte NM Schleifen (Skatas)

Freitag liefen wir erneut auf Skatas, diesmal den Großteil der H21-Strecke von O-Ringen 2004, wobei wir abwechselnd führten. Auch hier nur wenige Probleme, nette Karte, schöne Bahn, tolles Gelände. Doch der Abend sollte noch kommen. Im Fitnesscenter südlich von Liseberg nahmen wir sowohl beim 1-stündigen Spinning als auch beim darauffolgenden Coreball teil. Darunter hatten wir uns wohl eher chillige Gymnastik vorgestellt. Doch es entpuppte sich als intensives Krafttraining, das uns als sehr nützlich erscheint. Schon hatten wir Angst vor Muskelkatern am nächsten Tag, aber sie blieben zum Glück aus.
->Skatas Langdistanz

Am Samstag war dann ein Trainingstag in Halmstad, mitunter auf einer sehr flachen und unserer Meinung nach verzerrten Karte, bevor am Sonntag ein langpass am Programm stand. Im Endeffekt war das ein 2h dauernder Long jog mit und auf einer Karte, also eigentlich Langdistanz-OL-Training. Da das Tempo wieder nicht grad langsam war, rannte ich die ganze Zeit mit etwas hohem Puls, aber zurückfallen lassen wollte ich mich auch nicht. Jedenfalls ist es sicher, dass die Schweden auch nicht alle gemütlich rannten. Man hörte sie ja keuchen und gegen Ende fielen einige etwas zurück, einer riss sogar ab und kam 5min später ins Ziel. Er hatte sogar schon Sterne gesehen...
-> Karte Sa VM(Halmstad-Küste) // Sa NM (Halmstad) // So VM - langpass

Was mir aufgefallen ist:
Die Schweden laufen beim Training immer Einheitstempo. Ob quer oder am Weg, ob bergauf, flach oder bergab, immer dasselbe Tempo. Das ist schon sehr verwunderlich, da der Puls dadurch bergauf ziemlich ansteigt, vor allem bei längeren Stiegen, und bergab dieses "Bremsen" fast anstrengend wird. Für uns Österreicher ist die Weggeschwindigkeit damit natürlich auch viel zu langsam..

Alles in allem also ein tolles Trainingslager, das mich sicherlich weitergebracht hat.

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