Freitags machten wir eine Busbesichtigung durch Sofia (natürlich die Innenstadt). Wir erfuhren, dass die Hauptstadt Bulgariens kaum eine wirkliche Altstadt hat, weil sie immer wieder zerbombt worden war(en) und bekamen die schönsten Sehenswürdigkeiten zu sehen, wie z.B. die Alexander Nevski-Kathedrale (errichtet 1896-1912) :


Das Zentrum ist ja ziemlich gut beieinander und es gibt viele nette kleine Geschäfte, aber als ich die Eisenbahn überquerte, waren vor mir alte Ostblockbauten, von denen der Putz nur so abblätterte, dazwischen ver-bzw. durchgerostete Kinderspielgeräte, ungepfelgte Wiesen und dornige Büsche; die Straßen mit extremen Schlaglöchern. Ein bisschen Angst kam dann schon auf, wenn mir gefärhlich ausschauende Leute entgegenkamen. Aber bald war ich ohnehin wieder draußen. Der nächste Teil rund um den Friedhof war etwas wohlhabender, tw. waren sogar nette kleine Einfamilienhäuser zu sehen, aber auch hier musste ich mich vor streunenden Kötern in Acht nehmen. Da die Straßen aber recht breit sind, konnte ich immer recht gut ausweichen.

Ich möchte aber nicht nur solche negativen Bilder erzeugen. Die Menschen in Sofia können ja nur bedingt etwas für ihre Armut. Und ordentlich dürften sie sein, denn Dreck lag auch im ärmsten Winkel nicht auf den Straßen (was sogar in Wien manchmal der Fall ist...).
Zurück im 5-Sterne-Hotel mit edlem, großem Zimmer ließ ich die gerade aufgenommenen Bilder noch einmal Revue passieren und dachte mir erneut, wie seltsam das eigentlich ist, dass ich in so einem fetten Hotel bin und die Leute draußen schuften und in solchen Ostblockbauten wohnen müssen.
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